Vom_Stein
Di, 17. Februar 2015  |  Männerriege, Frauenriege

Winterwanderung der Männerturnvereine Vom Stein und MTV

Im nahen Schwarzwald, nur etwa eine Autostunde entfernt, lässt sich im Winter vortrefflich wandern. Das wissen die Männerturner ganz besonders gut und darum machten sie sich auch diesen Februar wieder, teils mit Partnerinnen, auf den Weg dorthin. Um mit dem Auto den Ausgangspunkt der sorgsam in den Schnee gefrästen Pfade von Brenden nach Staufen zu finden, gibt es drei Varianten. Entweder man war schon einmal dort und findet es schnurstracks alleine oder man weiss nicht wo das ist und man folgt dem Expeditionsleiter in Sichtdistanz. Zum dritten fährt man selbstsicher los und fragt sich bei Bauern und Passanten durch, um dann mit einiger Verspätung doch auch noch den Weg unter die Füsse zu nehmen. Der "Alte Stauferweg" durchquert auf rund 1000 Metern Höhe die sonnendurchflutete Hochebene nordwärts, wo der tiefblaue Himmel mit nichts anderem als Tannen den Horizont bildet, trifft im zünftig verschneiten Wald auf die andächtige Kapelle und mündet in die liebliche Lichtung hinaus, wo schon der Weiler Staufen, unser Ziel, im Mittagsschlaf döst. Zwar hat der Wind hier die Arbeit der Schneefräse zunichte gemacht, sodass statt einer Winterwanderung ein Winterpurzeln mit schneegefüllten Schuhen wurde. Im Gasthof Hirschen war man dank Mobiltelefonen gewappnet auf die zwanzigköpfige Gesellschaft, hatte diese sich doch schon zwei Stunden zuvor für Fleisch, Spätzle, Nüdeli oder Gemüse entschieden. Eine stolze Tafel, eine flinke Kellnerin und eine tüchtige Wirtin in der Küche liess die Winterwander-Purzelmühen rasch vergessen und über den Rückweg mochte man sich keine Gedanken machen. Eher wollte man noch die Dessertkarte konsultieren und die Spirituosen im Schrank beschnuppern, derweil die Februarsonne draussen die Dachlawinen-Haufen vor dem Hirschen bachab schickte. Die Zeche zu begleichen macht Schweizern im Schwarzwald heutzutage eigentlich Freude und sie würden es auch flugs erledigen, wenn sie nur könnten und das Gruppenfoto draussen vor der Tür muss halt warten.

Die tiefliegende Sonne zeichnet lange, schlanke Schatten von den Männerturnern auf dem Rückweg in den Schnee und man würde kaum denken, dass diese soeben mit wohl gefüllten Bäuchen aus dem Wirtshaus heraus gekommen sind. Auch sich nach Tannzapfen und Moosflechten bücken wollten sie zwischen den Schrittsequenzen und es schaute sich an wie eine Fitnessstunde in der Turnhalle mit allen körperertüchtigenden Elementen. Das Ostalpen-Panorama zum Ende der Laufstrecke diente so quasi noch dem beschaulichen Ausklang, bevor man sich dankbar für den schönen Tag wieder trennte, um die eigenen Wege zurück in die Region Baden zu nehmen. Diese führten allesamt durch die zwei, drei Serpentinen hinunter in den Schatten und Dunst am Hochrhein, wo noch keine Spur von Frühling auszumachen war dieses Jahr.